Prosaisches zum Jagdreiten

Und wenn du alle Künste der Dressur beherrschst und hättest nie die Hörner klingen hören zur Anjagd, dann verrinnt all deine Kunst tot im Sande.

Und wenn du ein Meister wärest der Hohen Schule und hättest nicht Lust am frisch fröhlichen Jagen hinter der Meute, dann wäre deine Meisterschaft ein kraftloser Schatten.

Und wenn du alle reiterliche Weisheit der Erdenvölker in deinem Hirne gespeichert hättest und hättest nie nach einem heißen, kühnen Jagdritte grünen Bruch empfangen, dann wäre deine ganze Weisheit eitel Stückwerk.

Und wenn du dich kleidetest in die kostbarsten Stoffe der Erde und hättest nie den roten Rock des Jagdreiters um deinen Leib gezogen, dann zerstäubt der anderen Gewänder Pracht wie Spreu vor dem Winde.

Und wenn du alle Lust dieser Welt bis zur Neige genossen hättest und kenntest nicht das Herrengefühl auf dem tapferen Pferde im Jagdfelde zu liegen, dann wäre deine Lust ein Nichts gewesen.

Und wenn du Ehre, Macht, Reichtum, Wissen und Kunst dein eigen nenntest und wärest nie mit jauchzendem Herzen im roten Kleide über deiner Heimat Scholle dahingeflogen, wahrlich, dann wärest du ein armer Bettler.